Pressestimme: Wirtschaft setzt auf Zustimmung

Mitteldeutsche Zeitung | Anhalt | 30.08.2016

Wirtschaft setzt auf Zustimmung

Bewerbung sei auch Bürgerwunsch.

VON SYLKE KAUFHOLD

DESSAU/MZ - "Wir gehen von einer 80- bis 90-prozentigen Zustimmung aus", geben sich Mirko Kirschner und Jan Paul vom Präsidium des Wirtschafts- und Industrieclubs Anhalt (WIC) kurz vor der Entscheidung des Stadtrates zur Landesgartenschau-Bewerbung der Stadt Dessau-Roßlau zuversichtlich. ...Trotz des eher negativen Abstimmungsergebnisses im Finanz- und Wirtschaftsausschuss zum Thema. "Die Diskussion in den Ausschüssen suggeriert eine größere Verstimmung, als wirklich da ist", ordnet Jan Paul diese ein und ist überzeugt: "Sie alle wollen die Laga".

Nicht genügend vordiskutiert

Eine Ursache für die kontroverse Diskussion in den Ausschüssen sieht Paul darin, dass das Thema in den Fraktionen nicht genügend vordiskutiert worden sei. "Das fand dann in den Ausschüssen statt." Die Sorge um die Finanzierung halten Paul und Kirschner für berechtigt. "Aber die Fraktionen haben Erwartungen an das Finanzierungskonzept, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfüllt werden können", erklärt Kirschner. Jan Paul betont, dass auch das Konzept an sich später immer noch der Fördermittelsituation angepasst werden könne. "Aber der Trog darf nicht wegfallen, denn damit steht und fällt das gesamte Konzept", wirft Kirschner ein.

Für die bisherige Arbeit an der Bewerbung ernten Stadtverwaltung und Projektbüro UKL Landschaftsarchitekten viel Lob vom WIC. "Die Verwaltung arbeitet mit viel persönlichem Engagement und das Büro hat die Visionen der Stadt gut umgesetzt", findet Paul, der das Konzept in seiner Gesamtheit für einzigartig hält. "Es ist ein Stadtentwicklungskonzept", sagt er, der als Präsidiumsmitglied im Berufsverband der Landschaftsgärtner schon viele Bundes- und Landesgartenschauen begleitet hat und damit viel Fachwissen für eine erfolgreiche Bewerbung einbringen kann.

Gemeinsames Projekt

Der Wirtschafts- und Industrieclub, der die treibende Kraft für die Bewerbung der Stadt Dessau-Roßlau war, sieht diese bereits zum jetzigen Zeitpunkt als gemeinsames Projekt von Verwaltung, Politik und Bürgern. "Alle ziehen an einem Strang, das ist einmalig." Die Bevölkerung würde die Bewerbung jetzt auch erwarten. "Die Leute lechzen nach Veränderung und einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt", sieht Jan Paul die Bewerbung durchaus auch als Wählerauftrag.

Die Bewerbung auf 2026 zu verschieben ist für den Wirtschaftsverband keine Alternative, denn dann sei man in einer neuen EU-Förderperiode, in der insgesamt mit einer Minimierung der Fördergelder zu rechnen sei. Auch hätte dann für den Stadtrat eine neue Legislaturperiode begonnen. Aus all diesen Gründen heißt es für die Vertreter der Unternehmen der Stadt: "Wenn nicht jetzt, dann nie."

"Mit dem Trog steht und fällt das gesamte Konzept."

Mirko Kirschner

Wirtschafts- und Industrieclub

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